Wandern auf der Via Alpina: Von Gstaad nach L’Etivaz

Übersicht

Wanderung von Gstaad über den Col de Jable nach L’Etivaz

Gstaad (1052m) – Obers Motzi (1559m) – Hinders Eggli (1579m) – Wildbode (1642m) – Trittlisattel (1842m) – Col de Jable (1884m) – L’Etivaz (1140m)

Die Wanderung von Gstaad über den Col de Jable nach L’Etivaz ist nur für geübte Wanderer geeignet. Sie ist 16 km lang und führt 1300 Meter bergauf und 1200 Meter bergab. Wir haben dafür etwa 7 Stunden gebraucht. Bei dieser Wanderung überquert ihr den Col de Jable, einen der 14 Bergpässe der Via Alpina.

+1300m -1200m

7:00 hours

16km

Expert

Wanderweg auf der Via Alpina vom Col de Jable-Pass nach L'Etivaz. Im Hintergrund die grüne Landschaft des Pays-d'Enhaut.
Wanderweg auf der Via Alpina vom Col de Jable-Pass nach L’Etivaz

Unsere Erfahrungen beim Wandern auf der Via Alpina von Gstaad nach L’Etivaz

Wir sind im Juli 2020 auf der Via Alpina von Gstaad nach l’Etivaz gewandert. Auf dieser Wanderung genossen wir fantastische Ausblicke auf die Gummfluh, les Diablerets und den Rochers-des-Nayes. Wir wanderten über den Col de Jable-Pass, der die Grenze zwischen der französisch- und deutschsprachigen Schweiz markiert. Wir beendeten die Wanderung in L’Etivaz, wo der gleichnamige weltberühmte Käse hergestellt wird. Lest unten mehr über unsere Wanderung auf der Via Alpina von Gstaad nach l’Etivaz.

Matthias an einem Brunnen mit der Statue eines Kalbes im Herzen von Gstaad. Im Hintergrund die Schaufenster der Läden, unter anderem mit einem Poster der Luxusmarke Channel.
Matthias tut so als füttere er die Statue eines Kalbes an einem Brunnen im Herzen von Gstaad

Wir verlassen Gstaad bergwärts

Die Wanderung von Gstaad hinauf zum Berghaus Eggli ist steil! Zum Glück war die Seilbahn an diesem Tag nicht in Betrieb. Sonst wären wir in Versuchung gekommen kurzerhand einzusteigen. Von Obers Motzi bis Hinders Eggli geht der Weg in eine breite Schotterstrasse über. Ab Hinders Eggli lag uns das Saanenland zu Füssen.

Aussicht von der Via Alpina auf Gstaad, Schweiz
Aussicht von der Via Alpina auf Gstaad, Schweiz

Die Via Alpina bei Gstaad: Blick auf die Gummfluh, Le Rubli und Col de Jable

Die Region, die sich Saanenland nennt, ist wirklich eine Schönheit. Wir konnten uns an den Ausblicken auf die Gummfluh und den Le Rubli nicht sattsehen. Vor uns lag der Col de Jable Pass. Wir hatten Hunger und vor Hinders Eggli hielten wir bei einem Bauernhof und assen eine Platte mit Käse und Fleisch aus der Region. Megafein.

Kreuzung bei Wilde Bode: Links der leichte Weg hinauf zum Col de Jable. Rechts der anspruchsvollere Weg durch einen Wald über die Gummfluh zum Col de Jable
Kreuzung bei Wilde Bode: Links der leichte Weg hinauf zum Col de Jable. Rechts der anspruchsvollere Weg durch einen Wald über die Gummfluh zum Col de Jable

Überrascht von Regen und Donner auf dem Col de Jable

Wir wanderten durch einen Wald zum „Wilden Bode“, als plötzlich das Wetter umschlug. Über dem Col de Jable hingen dunkle Wolken und ein kalter Wind begann zu wehen. An der Kreuzung in Wilde Bode entschieden wir uns, den Wanderweg zu nehmen. Anfänger aufgepasst: Bleibt unbedingt auf der Schotterstrasse! Wir wussten nicht, dass der kleine Trail uns bis auf 1900m+ (Trittlisattel-Trail) bringen würde. Es begann stark zu regnen und irgendwann gaben wir fast auf.

Profile picture of Solène Stucker, co-founder of Hike&Dine
Solène’s Dine-Empfehlung

Hike&Dine: Speisen im Restaurant les Jardins de la Tour in Rossinière

„Von dem Moment an, als wir das Restaurant von Patrick Gazeau in Rossinière betraten, fühlte ich mich verzaubert. Der Chefkoch kreiert alle Gerichte selbst. Die Kräuter und Blumen sind aus seinem Garten. Jeder Gang sieht aus wie ein Gemälde und schmeckt wie der Himmel auf Erden.“

Col de Jable: Überquerung der Sprachgrenze

Da es nicht blitzte, sondern nur regnete und donnerte, warteten wir, bis der Regen aufhörte. Wir waren von unserem Reiseführer enttäuscht. Dieser steile Weg wurde in keiner Weise erwähnt. Zur Klarstellung: Plant genügend Zeit für diese Wanderung ein, denn vor dem Col de Jable wird es richtig steil. Wir überquerten einige Felsen und schafften es zum Pass, bevor es wieder zu regnen begann. Am Col de Jable markiert eine Steinmauer die Sprachgrenze zwischen dem deutsch- und französischsprachigen Teil des Landes. Wir haben es geschafft, mon Dieu!

Solène wandert zum Col de Jable-Pass auf der Via Alpina, Schweiz
Solène wandert zum Col de Jable-Pass auf der Via Alpina, Schweiz
Der Col de Jable, Via Alpina, Schweiz.
Auf dem Col de Jable

Wanderung nach l’Etivaz, wo der weltberühmte Käse hergestellt wird

20 Minuten nach dem Col de Jable-Pass erreichten wir einen Bauernhof mit vielen Kühen. Es begann wieder zu regnen. Zum Glück hörte der Regen nach 15 Minuten auf und wir wanderten weiter. Die nächsten 2 Stunden wanderten wir in einem Wald bergab nach L’Etivaz. Nach langen 7 Stunden (reine Gehzeit) erreichten wir endlich das Dorf, das für seinen Käse weltberühmt ist. Im Käseladen neben der Bushaltestelle kauften wir ein Stück und feierten unseren Erfolg. Dann nahmen wir den Bus nach Chateau d’Oex.

Die Gummfluh vom Via Alpina Wanderweg in der Nähe des Col de Jable gesehen
Die Gummfluh vom Via Alpina Wanderweg in der Nähe des Col de Jable gesehen
Hike&Dine Tipp

Wanderphilosophie

Le Pays-d’Enhaut ist eine Region im Kanton Waadt in der Schweiz. Es ist ein wunderschönes Fleckchen Erde. Nur gerade 4500 Menschen leben in dieser sehr ländlichen Region.

Der Hauptort ist Chateaux-d’Oex, bekannt für das internationale Heissluftballonfestival, das einmal im Jahr stattfindet. Deshalb wird Le Chateaux-d’Oex auch „Welthauptstadt des Heissluftballonfahrens“ genannt.

Die meisten Schweizer haben allerdings noch nie von dieser Gegend zwischen Gstaad und Montreux gehört. Die Region ist ein mystischer und zugleich wildromantischer Ort. Ein Hauch von Mystik zieht über die grünen Hügel und durch die Wälder, von denen es viele gibt.

Kühe chillen auf jedem Hügel. Mit ihrer Milch stellen die Käser jeden Sommer etwa 430 Tonnen L’Etivaz-Käse her.

Wir erkundeten auch das Dorf Rossinière mit seinen schönen alten Häusern. Wir genossen das gute Essen, die Gastfreundschaft der Einheimischen und wollen auf jeden Fall wiederkommen, um diese Gegend weiter zu erkunden.

Schöne Landschaft in der Schweiz: Region Pays-d'Enhaut mit dem Dorf L'Etivaz
Schöne Landschaft in der Schweiz: Region Pays-d’Enhaut mit dem Dorf L’Etivaz
Praktische Informationen

Vorbereitungen auf die Wanderung von Gstaad nach L’Etivaz

Gstaad oder L’Etivaz erreicht ihr von überall her in der Schweiz. Sucht direkt auf der Seite der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) nach Zügen, indem ihr euren Startpunkt und Gstaad / L’Etivaz als Zielort eintippt.  

Nehmt genügend Essen und Wasser mit. Wir haben bei einem Bauern angehalten, um Käse zu essen. Ausser dem Berghaus Eggli haben wir keine Restaurants gesehen.  

Auf der Seite von SchweizMobil könnt ihr ein Höhenprofil herunterladen und findet eine Karte der Wanderung.  

Wie immer gilt es, die Wetterverhältnisse zu prüfen. Wir wurden von einer Schlechtwetterfront auf dem Col de Jable überrascht. Dort oben gibt es kein Restaurant, das Schutz bietet. Plant also sorgfältig.  

Wir haben zweimal im Hotel de Ville in Chateau-d’0ex übernachtet. Das Essen war lecker und die Betten bequem.  
Chateau-O’ex ist der perfekte Ausgangspunkt, um Le Pays-d’Enhaut zu erkunden. Der Bahnhof bietet Verbindungen nach Rougemont, Gstaad, Zweisimmen oder in die andere Richtung nach Rossinière, Gruyère bzw. Montreux.  

Wenn ihr einen zusätzlichen Tag Zeit habt, dann probiert den Belle Epoque-Zug aus und begebt euch auf eine Zeitreise.  

Wir haben unser Zusatzgepäck mit dem Zug von Lenk nach Chateaux-d’Oex geschickt, damit wir nicht alles tragen mussten.

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