Speisefolge Werkstatt Kost (Juli 2023): Hausgemachtes Sauerteigbrot, Kohlebutter, Salat mit Kräutern aus der Umgebung – Kräutersuppe – Hauptgang vom Reh mit Pilzragout serviert auf einem Linsenbett – Eiscreme aus Weisstannennadeln (mit Nadeln von Weisstannen) |
Anreise
Name | Wiesner Mysterion | Restaurant Weitsicht Bramboden |
Ort | Kanton Luzern, Biosphäre Entlebuch, Napfgebiet, Bramboden |
Adresse | Wiesner Mysterion, Brambode 6, 6167 Bramboden |
Anreise Auto | Fahrzeit von Zürich: 1:14 Stunden | Route: hier Fahrzeit von Bern: 1:23 Stunden | Route: hier |
Hinweis Anreise | Bei einer Anreise von Bern via Schüpfheim den Wegweisern nach «Bramboden» folgen und Route via «Dieplischwand» nehmen und nicht via «Erbsegg». Die Route via Erbsegg hat eine Steigung von 30%. |
Parkieren | Parkplatz direkt beim Restaurant |
Direkte Anreise mit öffentlichem Verkehr | Nur Samstags und Sonntags mit dem Postauto von Schüpfheim Bahnhof möglich. Siehe Postauto-Fahrplan hier. |
Dauer Anreise mit ÖV | Fahrzeit (mit ÖV) von Zürich: 1:48 Stunden Fahrzeit (mit ÖV) von Bern: 1:28 Stunden |
Bushaltestelle | Bramboden, Kirchplatz |
Abholservice fürs Wiesner Mysterion | Jeweils um 11:00 Uhr bietet das Team vom Wiesner Mysterion einen Abholservice (nach Vereinbarung) vom Bahnhof Entlebuch an. Zurück geht es dann vom Bramboden zum Bahnhof Entlebuch um 17:00 Uhr. (Anschlussverbindungen Richtung Bern: 17:22; Richtung Luzern 17:34 Uhr) |
Besuch im Wiesner Mysterion | Restaurant Weitsicht
Seit April 2023 hat der als Hexer bekannte Stefan Wiesner auf dem Bramboden im Entlebuch einen neuen Ort des Kreierens gefunden: Das Wiesner Mysterion im Restaurant Weitsicht.
Ich habe an einem Sommertag im Juli nach einer Wanderung im Entlebuch das Wiesner Mysterion in Bramboden besucht. Gegessen habe ich das saisonale 4-Gang-Menü, das mich noch immer in einen Status der Ekstase versetzt, wenn ich daran denke. Erfahrt in diesem Bericht alles über meinen Besuch im Wiesner Mysterion beim «Hexer vom Entlebuch».
Das Wiesner Mysterion in Bramboden: ein Ort mit Weitblick
Weitsicht zeigt der Hexer aus dem Entlebuch, Stefan Wiesner, nicht nur beim Kochen, sondern auch bei der Wahl des Lokals. Wer wie ich einmal auf der Terrasse des Restaurant Weitblick sass und den Blick in die Ferne schweifen liess, will so schnell nicht wieder weg. Man sieht hier von der Rigi – ganz in der Ferne – über die Pilatuskette hin zum Hohgant.
Im Restaurant Weitsicht auf dem Bramboden ist für alle was dabei
An dem Tag steht der Hexer Stefan Wiesner an zwei rund geformten Feuerstellen, auf denen die hausgemachten Würste brutzeln. Dass es hier sehr wohl aber nicht nur ums Wurstmachen geht, zeigt ein Blick in die Karte. Präsentiert werden dort ein saisonales 4-Gang-Menü (Werkstatt-Kost) sowie der Wiesner Zauber, eine 9-Gang-Extravaganza, die um 11:30 beginnt und gegen 17:00 Uhr aufhört. Da ich hergewandert bin und grösseren Appetit verspürte, als eine Wurst ihn hätte stillen können, machte ich einen Bogen um die Selbstbedienungsstation im Innern des Restaurant Weitsicht und nahm an einem der grünen Tische auf der Terrasse Platz.
Sauerteigbrot, Kohle-Butter und einen Salat mit frisch gepflückten Kräutern im Wiesner Mysterion
Ich hatte keine Ahnung, dass man Kohle essen kann; noch geschweige denn, mit ihr Butter zu machen. Ich strich den schwarzen Anken auf das hausgemachte Sauerteigbrot. Das sah nicht nur ungewohnt aus, sondern schmeckte auch ungewöhnlich gut. Mir wurde gesagt, dass der Hexer persönlich die Gräser, Blümchen und Kräuter aus den Heiden und Weiden des Entlebuchs pflücke. Die grüne Salatschüssel sah einladend aus. Ich genoss die Aromas der verschiedenen Pflanzen aus der Region. Ein hervorragender Start.
Einen Schluck Traubensaft, und dann die Kräutersuppe
Zwischen den Gängen genoss ich einen Schluck Traubensaft. Damit meine ich nicht etwa Wein, sondern richtigen Traubensaft. In der Weitsicht gibt es davon drei Sorten: Weisser Traubensaft, roter Traubensaft und eine weitere rote Traubensorte, deren Abgang mir sehr gefiel, deren Namen ich aber nicht mehr weiss. Ich genoss den süsslichen Trank, zurückgelehnt und die Weitsicht einverleibend. Bis mir die Kräutersuppe serviert wurde. Genüsslich löffelte ich die auf Heu arrangierte Suppe. Das Auge isst im Restaurant Weitsicht immer mit.
Hauptgang vom Reh auf einem Linsenbett im Wiesner Mysterion
Eine kurze Zeit später wurde der Hauptgang serviert. Es handelte sich dabei um ein sehr gutes Stück vom Reh, dazu ein Pilzragout. Das ganze dann serviert auf einem Linsenbett. Verziert wurde der Gang mit einer Mistel, welche die Kellnerin vorab anzündete.
Meine Lieben, ich bin ja wirklich schon sehr lange am Hiken & Dinen, aber so ein zartes Stück Fleisch habe ich nirgendwo sonst im Lande gegessen. Ich genoss diesen kulinarischen Höhepunkt im Wiesner Mysterion in vollen Zügen.
Einen kurzer Rundgang durch das Wiesner Mysterion auf dem Bramboden
Ich entschied mich für eine Pause. Offenbar hatten auch die Gäste des 9-Gang-Menüs gerade eine, denn sie strömten aus dem vorderen Teil des Gebäudes auf die Terrasse. Dort hatte der Gastgeber ein Fernglas aufgestellt, mit dem man sich die vis-à-vis grasenden Kühe und Berge 80-fach vergrössert anschauen konnte. Alternativ konnte man sich an diesem Sommertag auf den Liegestühlen entspannen und der Weitsicht frönen.
Ich nutzte den Moment, um einen Blick in den Teil des Wiesner Mysterions zu erhaschen, in dem das 9-Gang-Menü serviert wurde. Felle zieren hier die Stühle, und hinten im Raum gibt es breite Fenster. Ohne grossen Schnickschnack wird hier der Fokus auf das Essen gelegt, was mir sehr gut gefiel.
Ein spezieller Hingucker ist der Hauptraum des Restaurants, an dessen Decke unzählige Lichter montiert wurden. Das sieht total cool aus.
Weisse Tannennadelglacé und ein Tête-à-tête mit dem Hexer persönlich
Geschmeckt hatte ich das, was mir als Schlussbouquet in Form einer Glace serviert wurde, zuvor noch nie. Es handelt sich um eine Tannennadelglacé, deren Name ich allerdings vergessen habe. Auch auf der Glace selbst finden sich Tannennadeln, die zuvor in Zuckerwasser gelegt, während 2 Wochen gelagert wurden. Mir schmeckte dieses Dessert sehr gut, nicht zu süss und sehr erfrischend.
Stefan Wiesner persönlich nahm neben mir Platz und erzählte mir einiges über das Wiesner Mysterion. Gäste können hier nicht nur Essen, sondern auch übernachten. Und es werden neben den eingangs erwähnten Wurstkursen auch weitere Kurse wie alchemistisches Kochen angeboten. Das Wiesner Mysterion soll also auch einen Ort sein, an dem Wissen vermittelt wird. Nicht nur für Köchinnen und Köche, sondern auch für alle, die sich fürs Kochen interessieren.
Fazit: Kochkunst auf höchstem Niveau beim Hexer im Wiesner Mysterion
Der Besuch im Wiesner Mysterion war definitiv das kulinarische Highlight meines Wandersommers. Noch nie habe ich so viel geschmeckt und so fokussiert gespiesen. Was der Hexer einem hier auf den Teller zaubert, bleibt einem lange im Gedächtnis und auf dem Gaumen. Tatsächlich passt dieser Ort perfekt zu ihm. Man stellt sich vor, wie er einen Blick in die Ferne schweifen lässt und seiner Kreativität freien Lauf lässt. Ein unvergessliches, kulinarisches Erlebnis mit Weitsicht!