Unser Besuch im Restaurant les Jardins de la Tour in Rossinière
Am Abend vor der Abschlusswanderung auf der Via Alpina nach Rochers de Naye im Juli 2020 haben wir im Restaurant les Jardins de la Tour in Rossinière gegessen. Dies war – völlig unerwartet – eines der besten Essenserlebnisse auf unserer Wanderung. Wir wählten das Menü „Découverte“ und waren begeistert von der herzlichen Gastfreundschaft der Besitzer und dem köstlichen 3-Gänge-Menü mit zwei Amuse-Bouches. Lest unten mehr über unseren Besuch im Restaurant les Jardins de la Tour in Rossinière.
Der Speisesaal: eine gemütliche, wohnzimmerähnliche Atmosphäre
Die Gastgeberin begrüsste uns herzlich, nahm uns die Jacken ab und führte uns zu einem der fünf Tische. Die Atmosphäre war intim und warm. Wir fühlten uns, als sässen wir in einem Wohnzimmer. Ein alter Ofen stand in der Ecke; darauf Kupferpfannen und Kerzen. Les Jardins de la Tour hat eine tolle Balance zwischen Tradition und Moderne gefunden. Von unserem Tisch aus konnten wir den schönen Kräuter- und Blumengarten des Restaurants sehen.
Ein Restaurant les Jardins de la Tour Spezial: Weinpaarung nach Lust und Laune
Zum Aperitif entschieden wir uns für eine hausgemachte Holunderschorle auf Prosecco-Basis. Die Weinkarte war voller regionaler Weine. Ein originelles Angebot an offenen Weinen lädt die Gäste ein, verschiedene Weine zu probieren oder sich nach Lust und Laune ein „Wine Pairing“ selbst zusammenzustellen. Wie cool ist das denn! Wir empfehlen euch, den Wein glasweise zu bestellen und die hilfsbereite Gastgeberin zu bitten, euch bei der Zusammenstellung der Weinpaarung zu helfen.
Die meisten Zutaten stammen aus der Region
Zum Apéritif wurde uns das erste Amuse bouche serviert: Fischmousse von einem Fisch aus dem nahen Genfer See, liebevoll arrangiert mit Kräutern und Blumen aus dem Garten des Küchenchefs. Das zweite Amuse bouche folgte sogleich, es war ein Sérac, ein typischer Weichkäse aus der Region Pays-d’Enhaut, hergestellt vom Sohn der Besitzer. Er wurde gebraten und auf einem Bett von Tomaten aus dem Garten serviert. Üppig garniert war der Weichkäse mit einem Blütenblatt, einem Dillzweig und einer hellgrünen Mousse in kontrastierenden Farben. Mmmm, das hat fantastisch geschmeckt!
Blumen aus dem Garten des Restaurants les Jardins de la Tour garnieren die Gerichte
Zur Vorspeise wählten wir einen Hummer aus der Bretagne (das einzige nicht-schweizerische Gericht auf der Karte), serviert mit einer Artischocke auf einem Bett aus mediterranem Gemüse und garniert mit zwei Sorten Brennnesseln: Gebraten und als Sauce. Die Zucchiniblüte trug mit ihrer orangenen Farbe zum künstlerischen Erscheinungsbild des bunten Tellers bei, der fast einem Stillleben glich. Dazu tranken wir ein Glas Chardonnay-Pinot Gris 2018 von Jacques Germanier aus Conthey.
Exklusives Fine Dining im Restaurant les Jardins de la Tour
Von den drei Hauptgerichten, die zur Auswahl standen, entschieden wir uns für das Angus-Rinderfilet auf einer feinen Knoblauchsauce, gewürzt mit Pfeffer aus dem Maggiatal im Tessin. Es wurde mit buntem Gemüse und einer Blume aus dem Garten serviert. Der begleitende vollmundige La Colombe Rouge Réserve 2014 von Raymond Paccot aus Fechy passte perfekt dazu. Das ist Fine Dining at its best.
Zum Dessert entschieden wir uns für zwei verschiedene Optionen: Matthias hatte eher Lust auf etwas Salziges und bestellte die Käsevariation mit dem klangvollen Namen „Les Créations de nos alpages“. Ich entschied mich für etwas Süsses, nämlich heisse Kirschen aus Morges, eingekocht mit Kirschschnaps und Mandeln, garniert mit Krokant, frischer Minze und einem hausgemachten „Bretzeli“. Wir tranken noch ein Glas der oben erwähnten Assemblage, die sowohl zum Käse als auch zu den Kirschen sehr gut passte.
Das Restaurant les Jardins de la Tour ist das bestgehütete Geheimnis in Rossinère
Wir hatten wirklich nicht damit gerechnet, in Rossinière ein Restaurant von so herausragender Qualität zu finden. Es ist das bestgehütete Geheimnis in Rossinière und vielleicht sogar in der Schweiz. Jedes Gericht ist ein Kunstwerk, das vom Chefkoch sorgfältig kreiert wurde. Wir liebten die Blumen auf den Gerichten, die nicht nur schön aussahen, sondern auch zum Geschmack beitrugen. Authentisches Fine Dining vom Feinsten und eines der besten Restaurants der Schweiz. Wir können den Besitzern nicht genug dafür danken, dass sie diesen letzten Abend unserer Wanderung auf der Via Alpina zu einem so unvergesslichen Moment gemacht haben.